Zukunftsweisende Konzepte bei den ICONIC AWARDS 2024: Innovative Architecture — mit den besten Umbaulösungen und experimentellen Holzbauprojekten

Die Zukunft der Architektur auf der Bühne. Der German Design Council – Rat für Formgebung hat am 08. Oktober 2024 die Preisträger*innen der ICONIC AWARDS 2024: Innovative Architecture in der BMW Welt München ausgezeichnet. Der international etablierte Award macht wichtige Entwicklungen in der Architekturbranche sichtbar und zieht führende Architekturbüros, junge Designer*innen und Hersteller an. In diesem Jahr erhalten unter den prämierten Projekten 55 herausragende Arbeiten die höchste Anerkennung als „Best of Best“. Die Gewinner*innen, darunter renommierte Architekturbüros wie Nieto Sobejano Arquitectos, Hadi Teherani und Pedevilla Architects, zeigen eindrucksvoll, in welchen Spannungsfeldern sich die Architekturbranche derzeit maßgeblich bewegt. Dabei liegt der Fokus vieler Projekte auf Balance. Zwischen Bewahrung und Fortschritt im Bauen im Bestand sowie dem zunehmenden experimentellen Einsatz von Holzbauweisen und dem kreativen Umgang mit traditionellen Werkstoffen.

Neue Perspektiven für den Baustoff Holz
Technische Innovationen, verstärkter Fokus auf Nachhaltigkeit. Der Holzbau erlebt aktuell Renaissance und Wandel zugleich. Wurde Holz in der Vergangenheit häufig als Monomaterial verwendet, so ist es heute zunehmend Bestandteil von Hybridkonstruktionen mit Beton zur Nutzung beider Materialeigenschaften. Ein Paradebeispiel dafür, wie der nachwachsende Baustoff in Neubau- und Umbauprojekten klug eingesetzt werden kann, ist das Projekt „Hotel Bergeblick“ von Beham Architekten.

Eingebettet in die malerische Voralpenlandschaft Bayerns hat das Architekturbüro Beham ein visionäres Hotel geschaffen. Das filigrane Holzskelett des Gebäudes ist inspiriert vom benachbarten Stadtwald und nimmt dessen Struktur symbolisch wieder auf. Diese Konstruktion aus vertikalen und horizontalen Holzstreben bildet das charakteristische, offene Gefüge des Hotels. Sebastian Beham und sein Team entschieden sich bewusst für eine Hybridbauweise: Die Betondecken sorgen im Inneren für Schall- und Brandschutz. In den Gästetrakten kamen vorgefertigte Holzrahmenelemente und Fertigbetondecken zum Einsatz, was die Bauzeit erheblich verkürzte.

Eine Besonderheit galt der Wahl des Holzes: Beham entschied sich für Fichte. Ein günstiges, regionales Material, jedoch nicht für seine Langlebigkeit bekannt. Um dies zu ändern, wurde es durch verschiedene Techniken widerstandsfähig gemacht: Unter anderem wurden die Knotenpunkte in der Holzmatrix, die besonders anfällig für Feuchtigkeit sind, mittels einer PU-Abdichtung geschützt. So verzichteten Beham Architekten auf energieintensive Metallabdeckungen.

Außen historisch, innen expressiv: Architektur zwischen Bewahrung und Erneuerung
Vorhandene Ressourcen in zukunftsfähige, wandelbare Räume transformieren. Das Zusammenspiel von Bewahrung und Fortschritt prägt das aktuelle Baugeschehen. Insbesondere beim Bauen im Bestand. Das Büro Nieto Sobejano Arquitectos zeigt am Dresdner Blockhaus, wie sich diese Parameter durch sensible Eingriffe verbinden lassen.

Dem Dresdner Archivgebäude von 1732 sieht man seine beachtliche Transformation von außen nicht an. Das Blockhaus am Elbufer erstrahlt unverändert im barocken Glanz, dabei überrascht das Innenleben mit klaren, geometrischen Formen: Während die kleindetaillierte Fassade aufrechterhalten wurde, schuf das spanisch-deutsche Architekturbüro im Inneren einen fast radikalen Minimalismus. Das Herzstück bildet ein spektakulärer Kubus, der frei über der Ausstellungsfläche zu schweben scheint. Der architektonisch einzigartige Raum bietet flexible Möglichkeiten zum Forschen, Ausstellen und Diskutieren, er wird zur Heimstatt der Sammlung der Avantgarden. „Gibt es eine bessere Art, die Avantgarde zu feiern, als die Hülle eines Gebäudes herzunehmen und im Inneren etwas völlig Neues zu kreieren? Das Erbe eines historischen Gebäudes zu vernachlässigen ist häufig die falsche Wahl. Aber in diesem Fall ergibt es sehr viel Sinn“, urteilt die Jury und zeichnet dieses Projekt als „Best of Best“ aus.

Weitere Informationen:

  • Presseinformationen und Bildmaterial finden Sie hier
  • Einen umfassenden Überblick über alle Gewinnerprojekte erhalten Sie in der Online-Galerie.

ICONIC AWARDS: Innovative Architecture

Ein Award für die ganze Welt der Architektur.

Mit den ICONIC AWARDS: Innovative Architecture hat der German Design Council einen internationalen Architektur- und Designwettbewerb etabliert, der erstmals die Disziplinen in ihrer Gesamtheit berücksichtigt. Prämiert werden visionäre Stadtplanung und Architektur, innovative Produkte aus dem Interior-Bereich und der Gebäudetechnik sowie Kommunikationskonzepte aus allen Sparten der Architektur, der Bau- und Immobilienbranche sowie der produzierenden Industrie. Fokus liegt auf dem ganzheitlichen Zusammenspiel der Gewerke im Kontext der Architektur. Jedes Jahr macht der Award bedeutende Entwicklungen in der Architekturbranche sichtbar und zieht zu seiner feierlichen Preisverleihung führende Architekturbüros, junge Designer*innen und Hersteller an.

Über den German Design Council

Der German Design Council-Rat für Formgebung ist die maßgebliche Instanz für Design in Deutschland. Er bringt führende Vertreter*innen aus der Wirtschaft mit Profis aus dem Design zusammen – um Design als Hebel für Transformation und wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen. Mit dem Fokus auf Circular Design will er das Potenzial von Design und Designtalenten für eine nachhaltige Zukunft entfalten. Mit Awards, Konferenzen, Wissensvermittlung, Research, Beratung, Nachwuchsförderung und inspirierenden Inhalten fördert er in Politik und Wirtschaft das Bewusstsein für die Wirkkraft von Design. Seit 1953, als der Rat für Formgebung auf Beschluss des Deutschen Bundestages gegründet wurde, setzt er sich dafür ein. Heute zählen über 330 der bedeutendsten deutschen Unternehmen zum Kreis seiner Stiftung.

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Alexandra Sender, Bereichsleiterin Marketing und Kommunikation
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