Sonderpreisträger

ICONIC AWARDS 2021: Innovative Architecture

Architects of the Year – Herzog & de Meuron

© Simon Menges

1978 gründeten Jacques Herzog und Pierre de Meuron (beide 1950 in Basel geboren) in Basel ein Architektenbüro, das heute mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und weiteren Standorten in Berlin, München, London, Kopenhagen, Paris, New York, San Francisco und Hongkong zweifellos zu den größten und wichtigsten einflussreichsten in der Welt zählt. Die Partnerschaft ist über die Jahre gewachsen und steht heute unter der gemeinsamen Leitung der beiden Gründungspartner zusammen mit fünf Senior Partners: Christine Binswanger, Ascan Mergenthaler, Stefan Marbach, Esther Zumsteg und Jason Frantzen. Dabei reichen die internationalen Projekte des Büros von spektakulären einzigartigen Bauvorhaben mit riesiger Dimension unterschiedlichen Massstabs über städtebauliche Studien bis hin zu Einfamilienhäusern. Bei etlichen Entwürfen zahlreichen Bauten handelt es sich, neben repräsentativen Unternehmenssitzen, um öffentliche Gebäude wie Museen und Sportarenen, aber auch um Krankenhäuser, Kirchen und Gebäude für Krankenpflege sowie Wissenschaft und Forschung. Zu den bekanntesten Entwürfen von Herzog & de Meuron gehören der Umbau der Tate Gallery of Modern Art in London (Tate Modern) mit dem später erfolgten Erweiterungsbau, die Allianz Arena in München und die Elbphilharmonie in Hamburg. So unterschiedlich und herausfordernd die Projekte, die das international vielfach ausgezeichnete Büro in Angriff nimmt, auch sind, sie alle vereint, dass mit ihnen mutig und visionär Grenzen des Alltäglichen überschritten werden.

© Robert Hösl

Jurybegründung

Herzog & de Meuron haben in den vergangenen Jahrzehnten mit ihren herausragenden Entwürfen, die es inzwischen auf fast allen Kontinenten zu bestaunen gibt, bewiesen, dass sie zu den einflussreichsten Architektinnen und Architekten unserer Zeit gehören. Bis heute gelingt es dem Team immer wieder aufs Neue, Form und Funktionalität zu Ikonen zu vereinen, die international für Aufsehen sorgen. Jüngste Beispiele sind der Erweiterungsbau für das »Museum Küppersmühle für Moderne Kunst«, der 2021 fertiggestellt wurde, und natürlich das ebenfalls 2021 eröffnete »M+«-Museum in Hongkong. Das wie ein auf den Kopf gestelltes »T« anmutende Gebäude hat nach eigener Aussage von Herzog »das Potenzial, das größte Museum für visuelle Kultur in Asien zu werden«. Und auch im Bereich Corporate schafft es das Büro immer wieder, Maßstäbe zu setzen, wie mit dem 2015 fertiggestellten 178 m hohen »Roche-Turm« in Basel, dem 2022 ein zweiter und mit 205 m noch höherer Turm folgen wird. Man darf ohne Zweifel gespannt sein, mit welcher Ikone Herzog & de Meuron als Nächstes von sich reden machen.

© Future Documentation / Erica Overmeer

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Architects’ Client of the Year – The Bruges Diptych

© Triënnale Brugge 2021 - Jasper van het Groenewoud

2015 gelang es Brügge, die Triennale zu sich zu holen. Seitdem lädt die UNESCO-Weltkulturerbestadt alle drei Jahre internationale Architektur- und Kunstschaffende dazu ein, den historischen Stadtkern mit temporären Installationen in einen einzigartigen Parcours für zeitgenössische Architektur und Kunst zu verwandeln. Die »Triennale Brügge 2021« stand unter dem übergreifenden Thema »TraumA« und entschied sich damit für einen vielstimmigen Diskurs, der über das offenkundig sichtbare Touristische hinausgeht und auch einen Blick in die eher verborgenen und dunkleren Bereiche einer vielschichtigen Stadt wagt. Ein so mutiger wie faszinierender Ansatz, der in 13 architektonischen bzw. künstlerischen Arbeiten interpretiert wurde. So entstanden an verschiedenen, z. T. auch ungewöhnlichen Locations der Stadt architektonische, skulpturale und organische Kreationen, um sowohl mit ihrer Umgebung als auch den Besucherinnen und Besuchern in Dialog zu treten und dazu einzuladen, das historische Zentrum von Brügge mit seinen Gebäuden, Plätzen, Gassen und Wasserwegen neu zu entdecken und zu erleben.

© Triënnale Brugge 2021 - Jasper van het Groenewoud

Jurybegründung

Unter den 13 für die »Triennale Brügge 2021« ausgewählten Arbeiten, die im öffentlichen Raum zu bestaunen sind, befindet sich auch der von dem amerikanischen Designer und Architekten Jon Lott stammende Pavillon »The Bruges Diptych«, der mit einer architektonischen Besonderheit überrascht. Denn der komplett aus Holz bestehende und auf Pontons im Kanal errichtete Bau vereint auf hohem gestalterischen Niveau nicht nur historische Architektur mit moderner Formensprache. Vielmehr verlängert er zugleich die Fassade eines historischen Stadthauses optisch quer über den Kanal und faltet sich dabei – wie ein aus zwei Teilen bestehendes Diptychon-Bild – spektakulär in zwei gleiche Fassaden auf. Während dadurch von außen der Eindruck entsteht, es handle sich um zwei Häuser, offenbart sich von innen eine ganz andere Wahrheit. Mit diesem spannenden Spiel zwischen der Welt vor einer Fassade und dem, was sich dahinter verbirgt, gelingt Lott eine intelligent gelöste Interpretation des Triennale-21-Themas »TraumA«. Es sind eben solche einzigartigen Projekte und Installationen wie der von Jon Lott geschaffene Bau, welche die Triennale auf fantastische Art und Weise in den öffentlichen Raum erweitern und dadurch die international vielbeachtete Kunstschau für Besucherinnen und Besucher noch attraktiver und relevanter machen.

© Triënnale Brugge 2021 - Jasper van het Groenewoud

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Interior Designers of the Year – Matteo Thun & Partners

© Waldhotel

Seit fast vier Jahrzehnten setzt Matteo Thun im Bereich Design und Architektur Maßstäbe. Bevor Thun im Jahr 1984 in Mailand sein eigenes Studio gründete, war er Schüler von Oskar Kokoschka und Emilio Vedova an der Salzburger Akademie, absolvierte die Universität von Florenz und gründete mit Ettore Sottsass 1981 die weltweit bekannte Memphis Group, die durch ihren spielerischen Umgang mit Farbe und geometrischen Formen den Designstil der 80er-Jahre entscheidend mitprägte. Heute ist Matteo Thun & Partners ein international erfolgreiches Studio für richtungsweisende Architektur- und Design-Projekte in den Bereichen Hospitality und Healthcare, Residential und Office-Design sowie Retail- und Produkt-Design. Dabei sind die Entwürfe unter der Leitung von Matteo Thun und Antonio Rodriguez von zeitloser Einfachheit geprägt und konsequent am menschlichen Maßstab orientiert, verbinden eine anspruchsvolle, essentielle Ästhetik mit intuitiver Funktionalität. So leben Matteo Thun und seine Partner in Mailand und München das Konzept des »Made in Italy« der neuen Generation.

© Serge Brison

Jurybegründung

Matteo Thun & Partners gestalten Räume für Privathäuser, Hotellerie und Gastronomie, für Kliniken und für inspirierende Arbeitsplätze in Bürogebäuden, die darauf ausgelegt sind, dass sich die Menschen darin besonders wohlfühlen sollen. Matteo Thun & Partners gestalten dabei nach der Philosophie des »Conscious Design«, einer Alternative zur Komplexität derzeitiger Nachhaltigkeitszertifizierungen, die auch die Werte exquisiter Handwerkskunst umfasst. So geht das Studio ganz eigene Wege und schafft nicht zuletzt auch aus diesem Grund besondere Projekte jenseits des Mainstreams, die die positive Beziehung zwischen Menschen, Orten und Objekten fördern. So wie zum Beispiel die 2020 fertiggestellten »Waldkliniken Eisenberg« in Thüringen und das ebenfalls 2020 realisierte »Alpine Healthy Living Hotel«, die sich durch einen besonderen Umgang mit Holz auszeichnen, der in beiden Projekten eine besondere Atmosphäre entstehen lässt. Oder die ikonische »Bar Campari«, die seit 2019 die Marke Campari mit allen Sinnen erlebbar werden lässt. Zeitlosigkeit, Einfachheit und Menschlichkeit – wie Matteo Thun & Partners diesen Dreiklang authentisch in stilvolle Designs übersetzt, ist einzigartig.

© Waldhotel

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