Architects of the Year – Sou Fujimoto Architects

Unternehmensbeschreibung:

Häuser ohne Wände, Dächer, die sich wie flatternde Bänder über eine Landschaft legen, und Fassaden, die von unzähligen kleinen und großen Terrassen umspielt werden. Der japanische Architekt Sou Fujimoto bricht mit Konventionen – und schafft gerade damit etwas, woran es zeitgenössischer Architektur häufig fehlt: Unverwechselbarkeit, spannungsreiche Verhältnisse aus Nähe und Distanz, Gegensätze aus Kleinteiligkeit und Einheitlichkeit, architektonische Formen, die oft ebenso als Skulpturen gelesen werden könnten. Gegründet im Jahr 2000, beschäftigen Sou Fujimoto Architects heute knapp 80 Mitarbeitende in Büros in Tokio und Paris. Für ihren besonderen Umgang mit Raum, mit archetypischer Form und für ihr Bauen auf Augenhöhe mit der Natur haben Sou Fujimoto Architects längst weltweit Anerkennung gewonnen. Nicht zuletzt, seit die Londoner Serpentine Gallery das Büro 2013 bat, den jährlich neu konzipierten, temporären Pavillon in den Kensington Gardens zu gestalten. Bereits hierin verdichtete sich, wofür Sou Fujimoto Architects stehen: auf den ersten Blick schlichte, meist monochromatisch weiße, dennoch komplexe Strukturen, die zum Erklimmen geradezu auffordern und dazu einladen, die Welt aus ungewohnten Perspektiven zu betrachten.

Jurybegründung

Wenn es eines gibt, das Sou Fujimoto Architects wie kein zweites Büro immer wieder eindrücklich beweisen, dann, dass Architektur sich im besten Sinne nicht als Gegenspieler zur Natur, sondern als ihre Verbündete betrachten lässt. Architektur ist Natur. Natur ist Lebensraum. Ein Haus wie ein Baum ist so etwa das 56 m hohe Wohnbauprojekt »L’Arbre Blanc«, welches das Büro 2019 im südfranzösischen Montpellier fertiggestellt hat. Anhand von mehr als 100 Balkonen, die – zwischen 7 und 35 qm groß – Ästen oder Vogelnestern gleich in alle Himmelsrichtungen aus dem runden Baukörper ragen, bringt das Team um Sou Fujimoto die Stadt als Wald zum Ausdruck, in dessen symbiotischem Zusammenspiel sich Mensch und Tier ihren Platz suchen. Am Ufer des Südchinesischen Meeres auf der Insel Hainan wiederum schlägt seit 2023 im Rahmen eines internationalen Kunst- und Kulturprojekts das ringförmige Cultural Center mit seinem begehbaren Dach sanfte Wellen. Und für das umlaufende Dach aus geflochtenen Gräsern des »Flowing Cloud Pavilion« in einem Bergdorf im chinesischen Hangzhou ließ sich Fujimoto von tiefhängenden Wolkenschleiern inspirieren, die die Häuser und den angrenzenden Wald verbinden. Atemberaubend schön!

Statement Sou Fujimoto:

»Wir fühlen uns geehrt, den ICONIC AWARD für Architects of the Year 2023 zu erhalten. Unsere Bauwerke entstehen durch die Auseinandersetzung mit einer sehr fundamentalen Frage: der Suche nach der Beziehung zwischen Natur und menschlichem Werk sowie nach der Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Auf der Grundlage dieser architektonischen Philosophie haben wir sowohl in Tokio als auch in Paris zusammengearbeitet. Deshalb sind wir sehr glücklich und stolz, von vielen Menschen und prominenten Jurorinnen und Juroren aus der ganzen Welt, die sich um die Entwicklung guter Architektur bemühen, bewertet worden zu sein. Wir werden uns auch weiterhin einer Architektur widmen, die wirklich im Einklang mit der Natur, der Stadt und den Menschen steht.«

 

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